Information für Unternehmen
Die Schweizer Wirtschaft besteht zu einem grossen Teil aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Mit einem Anteil von 99.7% aller Unternehmen in der Schweiz und mit einem Beschäftigtenanteil von 66,4%. stellen KMU das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft dar. Wir vermitteln hier Wissenswertes rund um die Bankdienstleistungen und speziell zur Finanzierung Ihres KMU.
Bankdienstleistungen für KMU
Banken bieten ein abgerundetes Angebot an Services, die auf Firmenkunden zugeschnitten sind. Diese Angebote reichen von Hilfeleistungen im Bereich des Zahlungsverkehrs, über die Unternehmensfinanzierung bis hin zur Nachfolgeregelung und Vorsorgefragen. Die Grafik zeigt die wichtigsten Dienstleistungen, die Banken anbieten:
Tipps für die Finanzierung Ihres Unternehmens
Tipp 1: Führen Sie regelmässig Finanzplanung und -optimierung durch
Nachhaltiger unternehmerischer Erfolg setzt voraus, dass für jedes Vorhaben und für jede Unternehmensphase die optimale Finanzierung gefunden wird. Die Liquiditätsplanung verschafft Übersicht über die vorhandene und geplante Liquidität. Überschüssige Mittel können zur Kreditrückzahlung gebraucht oder angelegt und Finanzierungslücken mittels Krediten oder Leasing abgedeckt werden.
Tipp 2: Erstellen Sie einen professionellen Businessplan
Über die Gewährung einer Finanzierung entscheidet nicht zuletzt der Businessplan. Dieser enthält wichtige Kennzahlen und dient als Mittel zur Kommunikation mit Ihren Geschäftspartnern, Investoren und der Bank.
Tipp 3: Benutzen Sie Checklisten
Eine schnelle und reibungslose Kreditabwicklung wünschen sich nicht nur die Unternehmer, sondern auch die Bank. Und weil fehlende Unterlagen Zeit und Nerven kosten, sind Checklisten eine hilfreiche Option, die sie nutzen sollten.
Tipp 4: Reduzieren Sie die Risikokosten
Risikokosten lassen sich beeinflussen respektive reduzieren. Beispielsweise durch die Einreichung von werthaltigen Sicherheiten, wie z. B. Verpfändung von Wertschriften, Lebensversicherungsansprüchen oder Immobilien.
Tipp 5: Kommunizieren Sie offen
Je mehr Informationen der Bankpartner erhält, desto besser kann er die mit einem Kredit verbundenen Risiken beurteilen. Dies erleichtert der Bank den Kreditentscheid und kann unter Umständen zu besseren Konditionen führen.
Tipp 6: Verbessern Sie Ihr Rating
Mit einer jährlichen Überprüfung der Bonitätsstufe geben Banken den KMU die Möglichkeit, ihr Kundenrating zu verbessern. Dank folgenden Unterlagen ist dies relativ einfach: Businesspläne mit detaillierten Zahlen, Präsentationen anstehender Projekte, detaillierte Informationen zur aktuellen und zukünftigen Unternehmensentwicklung sowie der strategischen Ausrichtung.
Was muss ich zur Finanzierung wissen?
In der Schweiz gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten. Traditionell ist das «Hausbank-Modell» weit verbreitet. Dieses basiert auf einer langjährigen Beziehung zwischen Bank und Kunde und ist ein Grund dafür, dass Bankkredite für verschiedene Zwecke die wichtigste Finanzierungsquelle für die meisten Schweizer Unternehmen darstellen. Dazu kommen weitere Finanzierungsinstrumente, wie etwa Leasing, Factoring, Handelsfinanzierung sowie die Finanzierung über den Kapitalmarkt.
Betriebsmittelfinanzierung
Die Betriebsmittelfinanzierung gewährleistet die Liquidität Ihres Unternehmens und finanziert im Allgemeinen alle Arten von Gütern, die zur Produktion oder zum Handel notwendig sind. Hierbei kommen vor allem kurz- und mittelfristige Fremdfinanzierungsinstrumente zum Einsatz wie beispielsweise Kontokorrentkredite.
Investitionsmittelfinanzierung
Die Investitionsmittelfinanzierung ist eine längerfristige Finanzierung für beispielsweise Maschinen, Grundstücke oder die Produktentwicklung.
Exportfinanzierung
Die Exportfinanzierung wird benötigt, wenn Exporteure zusätzliche Liquidität brauchen oder ihre internationalen Abnehmer eine Sicherheit fordern. Sie dient zur Risikoabsicherung und umfasst Lieferanten-, Käufer- sowie Fabrikationskredite.
Immobilienfinanzierung
Die Immobilienfinanzierung dient der langfristigen Finanzierung von Geschäftsliegenschaften. Bezüglich Produkte werden die selben angeboten wie für Privatkunden.
Leasing
Im Gegensatz zum Kauf wird bei einem Leasing das wirtschaftliche Gut (v.a. Industrieanlagen und Investitionsgüter, z.B. Maschinen, technische Anlagen, Fahrzeuge) von der Leasingunternehmung gekauft und dem Leasingnehmer für eine bestimmte Zeit zur freien Verwendung und Nutzung zur Verfügung gestellt (ohne Eigentumsübertragung). Der Vorteil bei dieser mittel- bis langfristigen Finanzierungsform für Investitionen liegt in der Schonung der Liquidität, da lediglich ein monatliches Entgelt bezahlt werden muss.
Factoring
Factoring stellt eine Finanzierungsform dar, mittels der sich Unternehmen (kurzfristige) Liquidität beschaffen können. Dabei werden die kurzfristigen (nominalen) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einem Factoringunternehmen verkauft. Von der Gutschrift wird eine Factoringgebühr abgezogen, die sich aus Zinsen für die in Anspruch genommene Liquidität und dem Ausfallrisiko zusammensetzt.
Konkrete Angebote und Konditionen erhalten Sie bei Ihren jeweiligen direkten Ansprechpartnern.
Links
Schweizerischer KMU Verband
www.kmuverband.ch
Schweizer Gewerbeverband
www.sgv-usam.ch
KMU-Portal des Seco
www.kmu.admin.ch
Plattformen für Unternehmensnachfolge
www.kmunext.ch
Unterstützung im Exportsektor
Schweizerische Exportrisikoversicherung: www.serv-ch.com
Schweizerische Exportförderung: www.s-ge.com
Bürgschaftsgenossenschaften
BG Mitte, Bürgschaftsgenossenschaft für KMU: www.bgm-ccc.ch
BG Ost, Bürgschaftsgenossenschaft für KMU (BGOST): www.bgost.ch
Coopérative romande de cautionnement – PME (CRC-PME): www.cautionnementromand.ch
Bürgschaftsgenossenschaft von Frauen für Frauen: www.saffa.ch
Venture Capital
The Swiss Private Equity & Corporate Finance Association (SECA): www.seca.ch
Stiftung für technologische Innovation: www.sti-stiftung.ch
Swiss Venture Club: www.svc.swiss
«venture»: www.venture.ch