Künstliche Intelligenz
und Daten
Künstliche Intelligenz gilt als eine der aussichtsreichsten Technologien des digitalen Wandels von Finanzinstituten. Zugleich prägen Fragen zur Herkunft und Verwendung von Daten die öffentliche Debatte. Die Schweizerische Bankiervereinigung befasst sich intensiv mit Fragen im Spannungsfeld von Wettbewerbspotential und Kundenvertrauen und leistet einen Beitrag zur verantwortungsvollen politischen Gestaltung.
Die Schweizer Bankinstitute geniessen ein sehr hohes Kundenvertrauen und bieten einen erstklassigen Service. Gleichzeitig operieren sie in einem dynamischen Umfeld mit hohem Wettbewerbs- und Margendruck. Für die erfolgreiche Erbringung ist inskünftig der verantwortungsvolle und risikolose Zugriff auf Daten und Basistechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI) erfolgsentscheidend.
Künstliche Intelligenz wird bereits
heute angewendet
KI wird sowohl für die Optimierung der Geschäftsabläufe als auch für die strategische Planung verwendet, weil sie den Blick für die Zukunft schärfen hilft. KI ermöglicht dadurch einen verbesserten Kundenservice, erweitertes Ertragspotential, geringere Risiken und tiefere Kosten. Open Finance ist als Katalysator von zukunftsgerichteten Geschäftsmodellen ein bedeutender Treiber für die Anwendung von KI.
Aktuell findet KI schon in vielen Bereichen Verwendung. Bereits heute nicht mehr wegzudenken ist sie beispielsweise aus der Bekämpfung der Finanzkriminalität.
Für das Trainieren der Algorithmen bedarf es grosser Datensätze sowie Rechenkapazitäten, wie sie nur die Cloud kosteneffizient bieten kann. Die damit verbundenen Herausforderungen sind Gegenstand einer breiten politischen Diskussion. Der Bundesrat hat diese detailliert in einem Bericht aufgezeigt. Systematisch verzerrte Aussagen (Bias), fehlende Nachvollziehbarkeit oder autonome Entscheide können mögliche Fehlerquellen darstellen.
Zahlreiche Herausforderungen
Für die Schweizer Banken ist es zentral, dass die Hauptrisiken im Zusammenhang mit der Anwendung der KI adäquat adressiert sind. Dies betrifft namentlich die Anwendung von Regeln zum Schutz grundlegender Rechte, die Sicherheit und Haftungsfragen.
Die Arbeit der Schweizerischen Bankiervereinigung leistet einen Beitrag für die Bewältigung der wichtigsten Herausforderungen bei den Rahmenbedingungen. Diese umfassen:
- den verantwortungsvollen Umgang mit der KI-Technologie, namentlich hinsichtlich der Sicherstellung von Privatsphäre und Datensicherheit.
- die technische Umsetzung von AI, welche entsprechende Fähigkeiten in den Banken erfordert.
- juristische Risiken und möglicher Reputationsschaden.
International ist die Diskussion einer KI-Regulierung am Anlaufen. Es ist zu erwarten, dass die Arbeit der High Level Expert Group on AI (HLEG) der EU Kommission in ihren Ethikrichtlinien zu vertrauenswürdiger KI die künftige Regulierung beeinflussen wird, ebenso wie die Grundsätze, die im Anfang 2020 veröffentlichten Weissbuch zu KI skizziert werden.
Es ist zwar wichtig, dass sich die Schweiz meinungsbildend in diese Diskussionen einbringt. Die Finanzwelt sieht sich aber mit Fragen konfrontiert, die bereits heute einer Antwort bedürfen. Existierende Prinzipien dienen Finanzdienstleistern bereits heute als nützliche Ressource und Referenz für den sicheren Betrieb dieser Technologie .