Guide «Kaufleute 2023»
Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) setzt sich dafür ein, die Betriebe der Branche Bank zeitnah über Neuerungen zu informieren und unterstützende Unterlagen zur Verfügung zu stellen.
In diesem Zusammenhang wurde ein umfassender Guide für die kaufmännische Lehre in der Branche Bank mit Lehrbeginn ab Sommer 2023 erarbeitet. Dieser Guide ähnelt der bisherigen Lern- und Leistungsdokumentation, unterstützt Nachwuchsverantwortliche in ihrer täglichen Arbeit und schafft Klarheit in Grundlagethemen. Der Guide führt durch alle neuen Umsetzungsinstrumente und Neuerungen der kaufmännischen Lehre.
Zudem finden Sie hier eine Auswahl häufig gestellter Fragen und passende Antworten sowie wichtige Grundlagedokumente im Zusammenhang mit der Reform Kaufleute 2023.
Inhaltsübersicht
I. Systematik der Lehre
II. Ihre Tools für die Praxis: die Umsetzungsinstrumente
III. Die Rollen und Verantwortlichkeiten
IV. Informationen für die Rekrutierung
V. Checkliste für die Planung im Institut
VI. Grundlagendokumente gültig für die Branche Bank
VII. Grundlagendokumente gültig für 19 Branchen des Berufs Kauffrau/-mann EFZ
VIII. Weitere Informationen
I. Systematik der Lehre
Nein, die neue Lehre ist einlaufend. Die Lernenden, welche vor 2023 eine Lehre begonnen haben, absolvieren die Lehren noch nach der Bildungsverordnung 2012 (aktuell gültige Lehre).
Nein, die neue Lehre ist nicht komplexer oder schwieriger. Es ist nur eine neue Systematik. Eine Übersicht der Änderungen, welche für alle 19 Branchen gilt, finden Sie hier:
Das neue Qualifikationsprofil bildet neu die Grundlage für alle Lernorte. Die gelb markierten Handlungskompetenzen werden an allen drei Lernorten Betrieb, Berufsfachschule und überbetrieblicher Kurs vermittelt (siehe dazu «Was ist die Idee der Lernortkooperation?»). Die blau markierten Handlungskompetenzen können im dritten Lehrjahr, je nach Wahl der Option vertieft werden. Weitere Informationen zu der Optionenwahl folgen in Kürze auf diesem Guide. Die Optionenwahl betrifft nur die Lernenden, welche die Lehre ohne die Berufsmatura absolvieren. Die Handlungskompetenzen im Qualifikationsprofil muss ein Lernender am Ende der Lehre beherrschen.
Zu jeder Handlungskompetenz gehören verschiedene Leitfragen. Diese Leitfragen finden Sie in den Kompetenzrastern als auch in Zukunft auf dem CYPnet oder time2learn.
Die Leitfragen leiten die Entwicklung der Kompetenzen. Bei der Erstellung der Ausbildungspläne (Einsatzplanung) können in Zukunft auf dem CYPnet oder time2learn die Leitfragen den einzelnen Abteilungen im Betrieb zugeordnet werden. Lesen Sie dazu auch die Fragen zum Ausbildungsplan und die Rolle der Berufsbildenden / Nachwuchsverantwortlichen.
Wie die Lernenden durch die Leitfragen die Handlungskompetenzen erlangen und sich so entwickeln können, wird in den kommenden Fragen erklärt. Schauen Sie sich dazu auch den Lehrablauf der Branche Bank an.
Die Idee ist, dass die Zusammenarbeit der drei Lernorte Betrieb, Berufsfachschule und überbetrieblicher Kurs verstärkt wird. Was in der Theorie in der Berufsfachschule und im überbetrieblichen Kurs vermittelt wird, soll im Betrieb handlungsorientiert, zeitnah umgesetzt werden können.
Diese Tabelle zeigt, in welchem Semester, welche Handlungskompetenz in der Berufsfachschule (BFS) unterrichtet wird und in welchem Semester im Idealfall die Handlungskompetenz im Betrieb erlernt wird.
Der Ausbildungsplan Branche Bank soll Sie dabei unterstützen, diese Lernortkooperation so gut wie möglich in Ihrem Institut umzusetzen. Aufgrund betrieblicher Gegebenheiten kann von diesem Muster-Ausbildungsplan abgewichen werden. Weitere Informationen zum Ausbildungsplan finden Sie weiter unten bei den Umsetzungsinstrumenten.
Ja, das Fachwissen ist an allen drei Lernorten relevant und wird in der Handlung überprüft.
- In der Berufsfachschule EFZ ohne Berufsmatura:
Die heutige fächerorientierte Ausbildung an den Berufsfachschulen wird angepasst. Das Fachwissen wird neu im Rahmen der Handlungskompetenzbereiche vermittelt. Die Entwicklung der Handlungskompetenzen erfordert weiterhin eine starke Basis an Wissen bzw. Theorie. - In der Berufsfachschule mit Berufsmatura:
Der Unterricht in der Berufsmatura basiert nach wie vor auf Fächern. - Im Betrieb:
Heute werden die Methoden-, Sozial-, Selbst und Fachkompetenz im Betrieb gefördert und in einer Arbeits- und Lernsituation (ALS) geprüft. Diese Kompetenzen werden neu in der Handlungskompetenz zusammengefasst. Die Handlungskompetenz ist somit anspruchsvoller, als wenn nur die Fachkompetenz überprüft wird. Das Fachwissen bildet für die Handlungskompetenz die Basis. Es reicht aber nicht mehr Fachwissen einfach nur zu erlernen, es muss auch angewendet werden können. Die Handlungskompetenz wird im betrieblichen Kompetenznachweis beurteilt. Weitere Details zum betrieblichen Kompetenznachweis finden Sie weiter unten bei den Umsetzungsinstrumenten. - Im überbetrieblichen Kurs:
Auch im überbetrieblichen Kurs (üK) ist das Fachwissen relevant, um die Handlungskompetenz aufzubauen. Die Handlungskompetenz wird im üK nach wie vor mit den üK-Kompetenznachweisen geprüft.
Weitere Informationen zu den üK-Kompetenznachweisen werden in der Wegleitung QV Branche Bank aufgeführt, welche momentan erarbeitet wird. Hier sind ebenfalls Lernziele für Nachhaltigkeit integriert.
Den neuen üK-Lehrplan der Branche Bank finden Sie im Bildungsplan auf den Seiten 71 – 72:
II. Ihre Tools für die Praxis: die Umsetzungsinstrumente
Diese Darstellung veranschaulicht den Lehrablauf in der Branche Bank:
Das neue Qualifikationsprofil zeigt die Handlungskompetenzen, welche die Lernenden während der Lehre entwickeln sollen. Zu jeder Handlungskompetenz gehören verschiedene Leitfragen. Diese Leitfragen finden Sie sowohl auf Ihrer jeweiligen Plattform (CYPnet oder time2learn) als auch in den Kompetenzrastern.
Das Kompetenzraster bietet für Lernende ein optimales Reflexionsinstrument zur individuellen Standortbestimmung. Aber auch die Berufsbildenden können so die Kompetenzentwicklung ihrer Auszubildenden im Blick behalten. Das Kompetenzraster während dem Einsatz ist kein Test. Berufsbildende besprechen mit den Lernenden die persönliche Kompetenzentwicklung im Rahmen der geplanten Zwischengespräche.
Am Ende des Semesters wird aufgrund des Kompetenzrasters bzw. der Erreichung der Handlungskompetenz sowie der persönlichen Weiterentwicklung wie zum Beispiel "Motivation und Eigeninitiative zeigen", "Stärken und Schwächen reflektieren", "aktive interne und externe Zusammenarbeit" und "Erkenntnisse ableiten" eine Note gesetzt (siehe Frage: "Was ist der betriebliche Kompetenznachweis? (Qualifikationsgespräch)"
Diese Kompetenzraster werden in Zukunft auf CYPnet oder time2learn verfügbar sein. Die Leitfrage leitet jeweils die Entwicklung der Kompetenzen. Die Kompetenzkriterien wiederum ermöglichen den Lernenden eine Selbsteinschätzung, und den Praxisausbildenden eine Fremdeinschätzung vorzunehmen.
Hier finden Sie die aktuellen Versionen der Kompetenzraster.
Die Praxisaufträge sind ein Hilfsmittel für die Erreichung der Handlungskompetenzen. Sie sind nicht als wörtliche Instruktion zu verstehen. Jedes Institut / Abteilung / Praxisausbilder findet einen eigenen Weg, wie dieses Hilfsmittel optimal angewendet wird.
Durch die Bearbeitung der Praxisaufträge kommen die Lernenden in eine Handlung. Durch die persönliche Weiterentwicklung in den Handlungskompetenzbereichen können die Lernenden mit der Zeit berufliche Aufgaben und Tätigkeiten eigeninitiativ, zielorientiert, fachgerecht und flexibel ausführen.
- Praxisaufträge ermöglichen die Umsetzung und Übung zentraler beruflicher Handlungen.
- Ein Praxisauftrag verlangt von den Lernenden die Umsetzung einer zentralen beruflichen Handlung in der Praxis.
- Mit dem Praxisauftrag können die Lernenden das Gelernte direkt im Arbeitsalltag anwenden und reflektieren.
- Durch Rückmeldungen der Praxisausbildenden in Bezug auf den erarbeiteten Praxisauftrag lernen sie einzuschätzen, was Standards für eine gute Arbeit sind und ob ihre Umsetzungen diesen Erwartungen entsprechen.
Hier finden Sie branchenneutrale und branchenspezifische Praxisaufträge.
Die Praxisaufträge sollen in den betrieblichen Kontext der jeweiligen Bank gesetzt werden, deshalb kann es sinnvoll sein, betriebsinterne Anpassungen vorzunehmen.
Können die Praxisaufträge nicht in den betrieblichen Kontext gesetzt werden, gibt es andere Möglichkeiten, zu kontextualisieren. Die Kontextualisierung wird mit dieser Frage erklärt: «Welche Möglichkeiten haben wir, um durch die Leitfragen die Handlungskompetenzen der Lernenden in unserem Betrieb zu entwickeln?»
Die Verantwortung zur Einteilung und Kontextualisierung der Praxisaufträge (z.B. mittels Ausbildungsplans) liegt beim jeweiligen Institut.
Diese Praxisaufträge werden im CYPnet oder time2learn verfügbar sein.
Die Praxisaufträge sind ein Hilfsmittel und geben die Möglichkeit, die Handlungskompetenzen im Betrieb mit einer Handlung zu verknüpfen und so die entsprechenden Kompetenzen direkt im Arbeitsalltag zu entwickeln.
Sollten die Praxisaufträge im Betrieb nicht angewendet werden können, gibt es die Möglichkeit, die Handlungskompetenzen auch nicht direkt im Alltag zu entwickeln. Dieser Vorgang wird «Kontextualisierung» genannt.
Hier ist eine nicht abschliessende Liste, wie Handlungskompetenzen ohne Praxisauftrag kontextualisiert entwickelt werden können:
- Interner Kurs
- Marktrecherche
- Rollenspiel (physisch oder digital) an dem Muster durchgespielt werden
- Bericht schreiben (Abläufe beschreiben, Prozesse erklären)
- Präsentationen über ein bestimmtes Thema, Prozess usw.
- Stages vor Ort
- Externe Schulungen
- Interne Prüfungen, um Wissen abzufragen
- Fachwissen erlernen, anhand von Case Studies, die die Bank selbst erarbeitet
Der Ausbildungsplan ist ein wichtiges Instrument, um die Phasen der Entwicklung und Beurteilung im Betrieb zu planen. Der Ausbildungsplan ist ein «idealtypischer» Ablauf, der sicherstellt, dass die Lernortkooperation gegeben ist.
Hier finden Sie den Ausbildungsplan auf Ebene Branche, um Ihnen eine Empfehlung und Orientierung für die Erstellung des Ausbildungsplans Ihrer Einrichtung zu geben.
Sobald Sie einen Ausbildungsplan auf Ebene Ihres Institutes erstellt haben, können Sie auch einen Ausbildungsplan für Ihre Lernenden erstellen.
- Das Kompetenzraster enthält die Leitfragen, welche die Entwicklung der Handlungskompetenzen leiten.
- Der Ausbildungsplan sowie die Praxisaufträge sind Hilfsmittel, die für die Entwicklung der Handlungskompetenzen zur Verfügung stehen.
- Bei den Hilfsmitteln ist wichtig, dass sie auf den lokalen Kontext übersetzt werden müssen. Wie das gemacht wird, ist den Instituten überlassen.
Die Gesamtsystematik des Qualifikationsverfahrens für die kaufmännische Grundbildung mit und ohne «Berufsmatur 1» finden Sie hier:
Hier finden Sie die Ausführungsbestimmungen zum Qualifikationsverfahren, welche für alle 19 Branchen gelten:
Hier finden Sie die Wegleitung zum Qualifikationsverfahren für die Branche Bank:
Das Abschlussgespräch hat einen qualitativen Charakter, keine Note. Sowohl Berufsbildende als auch Praxisausbildende können dieses Gespräch führen.
Pro Semester wird ein Bildungsbericht erstellt. Die Antworten auf die folgenden Fragen werden, gemäss Leitfaden (dieser führt durch das Gespräch) im Bildungsbericht dokumentiert:
- Wie ist der Lernende unterwegs?
- Ist das Engagement wie erwartet?
- Hat der Lernende Stärken oder Schwächen
- wurden allfällige Ziele vereinbart, welche er erreicht oder (noch immer) nicht erreicht hat?
Der Bildungsbericht wird aktuell erarbeitet.
Wir empfehlen Ihnen in der Zwischenzeit die Gesamtsystematik des Qualifikationsverfahrens unter Frage 7 zu konsultieren.
Pro Semester wird ein Qualifikationsgespräch geführt, sprich eine Note gesetzt. Sowohl Berufsbildende als auch Praxisausbildende können dieses Gespräch führen. Die Note setzt sich aus folgenden Fachbereichen zusammen:
- Erreichte Handlungskompetenzen
- Stärken und Schwächen reflektieren
- Erkenntnisse ableiten – zieht der Lernende aus der Reflektion die nötigen Erkenntnisse und ändert sein Verhalten / seine Art und Weise des Arbeitens etc.?
- Motivation und Eigeninitiative zeigen
- Aktive interne und externe Zusammenarbeit
Pro Fachbereich können maximal 3 Punkte gesetzt werden. Der erste Fachbereich (Handlungskompetenzen) zählt 4x, die restlichen 1x. Alle Punkte zusammen ergeben eine Note.
Der betriebliche Kompetenznachweis wird aktuell erarbeitet.
Die Lerndokumentation wird als persönliches Portfolio bezeichnet und ist das zentrale Lerninstrument für die Lernenden.
Das persönliche Portfolio ist ein zentrales Instrument zum Aufbau von Handlungskompetenzen an allen drei Lernorten (Betrieb, Berufsfachschule und üK), indem es auf eine einfache, anschauliche und machbare Weise
- die Kompetenzentwicklung sichtbar macht,
- das betriebliche Erfahrungslernen strukturiert und dokumentiert,
- die Grundlage für eine aktive Lernortkooperation ist, indem sich jeder Lernort wiedererkennt, und
- die Lernenden ins Zentrum der Entwicklung stellt und deren Selbstverantwortung fördert.
Die Lerndokumentation enthält Praxisaufträge für die Betriebe, welche den Lernenden und den Berufsbildenden ermöglichen, die Erfüllung der betrieblichen Leistungsziele praxisnah zu überprüfen. Zudem dient die Lerndokumentation den Berufsfachschulen und dem überbetrieblichen Kurs, um an den betrieblichen Situationen anknüpfen zu können. Weiter können gemachte Extrameilen wie beispielsweise vertiefende Sprachaufenthalte und «Bili»-Programme im persönlichen Portfolio aufgeführt werden.
Im Weiteren beinhaltet die Lerndokumentation die Kompetenzraster zur Selbst- und Fremdeinschätzung der Kompetenzentwicklung der Lernenden. Diese Beurteilungsinstrumente sind ein wichtiger Teil des Bildungsberichts.
Das persönliche Portfolio stellt für alle an der betrieblichen Grundbildung Beteiligten einen Nutzen dar.
III. Die Rollen und Verantwortlichkeiten
Sie stellt die Rahmenbedingungen für die kaufmännische Grundbildung für die Branche Bank bereit, in Form von:
- Den Umsetzungsinstrumenten auf Ebene Branche
- Den Rahmenbedingungen für die üK-Kurse (28 Tage)
- Der Durchführung des Qualifikationsverfahren
- Den Inhalten für das Lehrmittel Banking Today
- Die Möglichkeit zur Zertifizierung der Praxisausbilder
- Dem Guide der Branche Bank
Was wird von den Praxisausbildenden in Zukunft erwartet?
Die Ausbildungseckwerte enthalten auf Seite 2 das neue Kompetenzmodell der Praxisausbildenden.
Wo kann ich meine Praxisausbildenden für die neue Lehre ausbilden?
Zum gegebenen Zeitpunkt werden Schulungen seitens EHB hier aufgeschaltet. Zusätzlich können die Branchenkursanbieter (üK-Organisationen) entsprechende Angebote veröffentlichen. Allerdings hat auch jedes Institut die Möglichkeit, die eigenen Praxisausbildenden intern zu schulen.
Die Rolle der Berufsbildenden sieht je nach Institut unterschiedlich aus. In den meisten Instituten führen die Berufsbildenden die Rekrutierung durch, unterzeichnen die Lehrverträge, erstellen die Einsatzplanung, organisieren die Schulung der Praxisausbildenden usw. Die Berufsbildenden sind verantwortlich, dass jeder Lernende im eigenen Institut die sechs Erfahrungsnoten erhält. Das Ausfüllen des betrieblichen Kompetenznachweises sowie Bildungsbericht (bisher ALS) darf aber an die jeweiligen Praxisausbildenden delegiert werden. Lesen Sie dazu auch die Fragen «Was ist der Bildungsbericht?» und «Was ist der betriebliche Kompetenznachweis?». Zudem sind ist die Kontextualisierung (zum Beispiel das Organisieren von weiteren Kursen) im eigenen Institut die Aufgabe der Berufsbildenden. Lesen Sie dazu auch die Frage «Welche Möglichkeiten haben wir, um durch die Leitfragen die Handlungskompetenzen der Lernenden in unserem Betrieb zu entwickeln?»
Die offiziellen Anforderungen an die Berufsbildenden werden in der Bildungsverordnung unter Art. 14 bis 18 regelt. Die beschriebenen Aufgaben in Artikel 16 bis 18 können an Praxisausbildende delegiert werden.
Wie bisher, müssen die Lernenden am Ende der Ausbildung ihr Wissen in einer branchenspezifischen Abschlussprüfung unter Beweis stellen. Allerdings gibt es nur noch eine mündliche Prüfung, die neu 50 Minuten dauert. Die Prüfung wird auch «praktische Arbeit» genannt und ist eine Fallnote. Das bedeutet, man muss die praktische Arbeit bestehen, um die Lehre erfolgreich abzuschliessen.
Diese Prüfung (praktische Arbeit) führen nach wie vor die Prüfungsexpertinnen und -experten durch. Die Hauptexpertinnen und -experten sind für die Organisation verantwortlich.
Die Ausbildungseckwerte für Hauptexpertinnen und -experten sowie für die Prüfungsexpertinnen und -experten werden im 2023 aufgeschaltet.
Die Rolle der Expertinnen und Experten ist hier geregelt.
Die Wegleitung Qualifikationsverfahren (QV) Branche Bank wird aktuell erarbeitet. In der Wegleitung werden alle Details zu den Prüfungen nachlesbar sein.
Hier finden Sie die QV Ausführungsbestimmungen, welche für alle 19 Branche gelten:
IV. Informationen für die Rekrutierung
Hier finden Sie die Empfehlungen der Branche Bank zur Lehrstellenausschreibung und der Vertragsunterzeichnung sowie Unterstützung bei der Wahl der Wahlpflichtbereiche und Optionen:
Die neue Seite der kaufmännischen Grundbildung gibt einen guten Überblick über das neue Berufsfeld, den Ablauf der Ausbildung und Laufbahnmöglichkeiten. Zudem erhalten Interessierte Tipps für die Lehrstellensuche.
Unser Berufsbildexplorer bietet eine breite Palette an Ausbildungsmöglichkeiten in einer Bank. Interessierte können dort herausfinden, welcher Beruf am besten zu ihnen passt.
Unter folgenden Links finden Sie eine vertonte, dreisprachige Präsentation (Dauer ca. 25 Min.), welche die neue kaufmännische Grundbildung für alle 19 Branchen des Berufs Kauffrau/-mann EFZ erklärt. Die Präsentation richtet sich primär an Berufsbildende, Praxisausbildende oder üK-Leitende. Darin sind auch Beispieldokumente verlinkt, welche allerdings noch nicht für die Branche Bank angepasst wurden.
Die Präsentation erklärt folgende Themen:
- Das Neue auf einen Blick
- Die Grundbildung erklärt
- Das Lernen im neuen Modell
- Die betriebliche Ausbildung konkret
- Handlungsorientierte Prüfungen
V. Checkliste für die Planung im Institut
VI. Grundlagendokumente gültig für die Branche Bank
Unsere Präsentation erklärt zu Beginn die Ausgangslage sowie die Ziele und Zukunftsfragen der Reform. Anschliessend nehmen wir Bezug auf die Rolle der Schweizerischen Bankiervereinigung im Projekt und was die Reform für die Branche Bank bedeutet.
Der Anhang 2.1 des neuen Bildungsplans beinhaltet den neuen Leistungszielkatalog und üK-Lehrplan der Branche Bank:
Die definierten acht typischen Arbeitssituationen der Branche Bank (orange) wurden passenden Handlungskompetenzen aus dem Qualifikationsprofil (grün) zugeordnet. Davon abgeleitet wurden für die Lernorte «Betrieb» und «überbetrieblicher Kurs (üK)» Leistungsziele formuliert. Jede Änderung des Anhangs muss neu bewilligt werden, deshalb sind die Leistungsziele Betrieb und üK bewusst sehr oberflächlich formuliert. Um die Anforderungen der Ziele zu konkretisieren, hat die Branche Bank zudem einen «Body-of-Knowledge» erstellt. Einen ersten Entwurf zeigen wir Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt.
Der üK-Lehrplan (Tabellen auf den letzten Seiten des Anhang 2.1) ist in «überbetriebliche Kurse» und «Branchenzusatzkurse» gegliedert. Beides sind Kurse, welche Auszubildende während der drei Lehrjahre besuchen müssen. Die Inhalte aller dieser Kurse sind Bestandteil des Qualifikationsverfahrens. Weitere Informationen entnehmen Sie unserer News-Meldung.
Der Body of Knowledge (BoK) definiert die fachlichen Inhalte in Anlehnung an den Bildungsplan Kauffrau/Kaufmann mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) Bank. Die Gliederung stützt sich auf die branchenspezifischen Arbeitssituationen und Leistungsziele der überbetrieblichen Kurse. Jeder branchenspezifischen Arbeitssituation liegt eine branchenübergreifende Handlungskompetenz zu Grunde, welche durch die Berufsfachschule abgedeckt wird. Zur Vollständigkeit werden auch die betrieblichen Leistungsziele der Arbeitssituation aufgelistet, welche über die Praxisaufträge im Betrieb abgedeckt sind.
Das Organisationsreglement für die überbetrieblichen Kurse der Branche Bank regelt die Qualitätssicherung und -entwicklung der überbetrieblichen Kurse sowie die Beteiligung und Mitwirkung an Austausch- und Qualitätssicherungsmassnahmen der SKKAB gemäss Rahmenreglement SKKAB für die überbetrieblichen Kurse.
Das Reglement muss noch durch die SKBQ abgenommen werden und wird anschliessend auf Französisch und Italienisch übersetzt.
VII. Grundlagendokumente gültig für 19 Branchen des Berufs Kauffrau/-mann EFZ
Die Grundlagendokumente (Bildungsverordnung und Bildungsplan) finden Sie hier:
Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI hat die Grundlagendokumente (Bildungsverordnung und Bildungsplan) für die berufliche Grundbildung «Kauffrau/Kaufmann EFZ» am 16. August 2021 genehmigt. Sie wird auf Lehrbeginn 2023 in Kraft gesetzt. Hier finden Sie die Medienmitteilung des SBFI.
Im Reformprojekt – das durch die SKKAB geleitet wird – wurden im Jahr 2021 aufbauend auf diesen Grundlagendokumenten, die betrieblichen Umsetzungsinstrumente erstellt. Diese Umsetzungsinstrumente stellen die Grundlage für die täglichen Arbeitsinstrumente dar, um die Lernenden in der Praxis zu begleiten. Der Projektablauf sieht vor, dass zuerst branchenneutrale und anschliessend branchenspezifische Dokumente erstellt werden. Sobald wir die Umsetzungsinstrumente für die Branche Bank haben, werden wir diese zur Verfügung stellen.
Das neue Qualifikationsprofil finden Sie im Bildungsplan (siehe Frage 1) auf Seite 10.
Das Qualifikationsprofil gibt eine gute Übersicht über die Handlungskompetenzen, welche die Lernenden während der Lehre entwickeln sollen. Im Unterschied zum derzeit gültigen Qualifikationsprofil bestehen neu fünf Handlungskompetenzbereiche (A bis E), die für alle Lernorte identisch sind. Dank der Fokussierung auf die Schlüsselkompetenzen des Berufs sowie einer tätigkeitsbezogenen und von den Lernenden ausgehenden Herangehensweise wird die Berufsidentität gestärkt. Die Handlungskompetenzen werden auf Leistungsziele für die Lehrbetriebe, Berufsfachschulen und die überbetrieblichen Kurse heruntergebrochen, dazu mehr im nächsten Abschnitt.
Das neue Fremdsprachenkonzept wird auf der Seite der SKKAB mit einer vertonten Präsentation vorgestellt. Eine schriftliche Zusammenfassung können Sie sich hier in drei Sprachen herunterladen:
Kauffrauen und Kaufmänner auf Stufe EFZ beherrschen namentlich die folgenden Tätigkeiten und zeichnen sich durch folgende Kenntnisse, Fähigkeiten und Haltungen aus:
- Sie sind dienstleistungsorientierte Mitarbeitende in betriebswirtschaftlichen Prozessen, handeln in agilen Arbeits- und Organisationsformen, interagieren in einem vernetzten Arbeitsumfeld und setzen Technologien der digitalen Arbeitswelt ein.
- Ihr Berufsfeld reicht von der Gestaltung von Kunden- oder Lieferantenbeziehungen über die Koordination unternehmerischer Arbeitsprozesse bis zur branchenspezifischen Sachbearbeitung.
- Auf der Grundlage gemeinsamer Handlungskompetenzen üben sie ihre Tätigkeit nach Branche, Unternehmensstrategie und persönlicher Eignung mit unterschiedlichen Schwerpunkten aus.
- Ihre Haltung ist durch Kundenorientierung, eigenständiges und reflektiertes Handeln sowie die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen gekennzeichnet.
Das Rahmenreglement definiert und regelt die Rahmenbedingungen und die Vorgaben bzgl. der Steuerungsebenen im Zusammenhang mit den überbetrieblichen Kursen, die Rolle und die Einbettung der überbetrieblichen Kurse in der kaufmännischen Grundbildung, die Steuerungsinhalte, die Umsetzung sowie die Qualitätssicherung und -entwicklung der überbetrieblichen Kurse Kaufleute EFZ. Die branchenspezifischen Organisationsreglemente verdeutlichen die Umsetzung der überbetrieblichen Kurse, abgestimmt auf die entsprechenden Branchenbedürfnisse.
VIII. Weitere Informationen
Verschaffen Sie sich hier ebenfalls einen Überblick mit dem wertvollen Material der Branchenkursanbieter:
Auf unserer Homepage finden Sie alle bereits erschienen Artikel sowie weitere Links zum Reformprojekt Kaufleute 2023.
Auf der Informationsplattform der SKKAB finden Sie jeweils die aktuellsten Informationen. (Login erforderlich)
Hier finden Sie das FAQ des kaufmännischen Verbands.
Links & Dokumente
Reform der kaufmännischen Grundbildung "Kaufleute 2023"
Swiss Banking