Lieber Hans-Ulrich Bigler: Es lohnt sich, unsere Selbstregulierung im Detail zu lesen
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Hans-Ulrich Bigler kommuniziert oft und gerne über die Medien. Es ginge und geht unter Wirtschaftsverbänden eigentlich auch anders. Gerade unter Partnern. Aber Hans-Ulrich Bigler bevorzugt offensichtlich lieber einen medialen Schlagabtausch.
Um was geht es eigentlich? Die Bankiervereinigung und ihre Mitglieder wollen eine möglichst hohe Qualität in der Kundenberatung, gerade auch, wenn es um Fragen rund um die Nachhaltigkeit geht. Denn Kundinnen und Kunden fragen immer häufiger nachhaltige Produkte und Finanzierungslösungen nach. Freie Selbstregulierungen sind dabei seit vielen Jahren ein bewährtes Instrument zur Qualitätssicherung und -stärkung in der Branche. So auch im vorliegenden Fall mit den im Sommer publizierten Richtlinien im Bereich «Sustainable Finance». Mit der neuen Selbstregulierung wird Nachhaltigkeit ein integraler Bestandteil in den Beratungsgesprächen der Banken mit den Kundinnen und Kunden.
Hans-Ulrich Bigler hat nun wohl Mühe damit, dass mit den Hypothekarnehmerinnen und -nehmern künftig die Themen Werterhalt und damit verbunden die Energieeffizienz einer Liegenschaft besprochen werden. Und wo genau liegt nun das Problem, wenn die Bank ihre Kreditnehmer beispielsweise über verfügbare Fördermittel informiert? Wir sehen hier keine Nachteile, sondern nur Vorteile für die Kundinnen und Kunden.
Es obliegt selbstverständlich auch in Zukunft den Kundinnen und Kunden, darüber zu entscheiden, ob sie nachhaltig sein wollen oder nicht. Es ist deshalb schlicht falsch, wenn Hans-Ulrich Bigler schreibt, KMUs müssten ihre Kredite neu für die Energieeffizienz ihrer Gebäude einsetzen. Die Bank ist beratend tätig, die Kundin und der Kunde entscheiden auch in Zukunft eigenständig.
Verfehlt ist auch der Schluss, dass die neuen Richtlinien zu einem Obligatorium des Gebäudeenergieausweises der Kantone (GEAK) führen. Unsere Richtlinien sagen gar nichts dazu. Ob der GEAK obligatorisch erklärt werden soll, ist von der Politik zu entscheiden.
Lieber Hans-Ulrich Bigler: Selbstverständlich stehen wir jederzeit für einen Austausch zur Verfügung. Wir geben gerne Auskunft zu unseren Richtlinien. Ganz ohne Schlagzeilen.
So funktionieren die neuen Selbstregulierungen