Meinungen
02.04.2020

Zweite Swiss Cyber Security Days: eine Plattform gegen Cyberbedrohungen

Im Februar dieses Jahres fanden die zweiten Swiss Cyber Security Days in Fribourg statt. Akteuren aus Wirtschaft, Politik, Armee, Verwaltung, Forschung und Ausbildung bieten sie eine Plattform im Kampf gegen Cyberkriminalität. CEO Béat Kunz zieht ein positives Fazit.
Beitrag vonMichaela Reimann
Béat Kunz, CEO Swiss Cyber Security Day

2020 wurden die Swiss Cyber Security Days (SCSD) zum zweiten Mal durchgeführt. Wieso braucht die Schweiz die SCSD?

Wir leben in einer mit rasanter Geschwindigkeit immer stärker vernetzten Welt. Eine der grössten Herausforderungen ist es inzwischen, die Schattenseiten dieser digitalisierten Welt in den Griff zu bekommen. Dabei gilt es, das Bewusstsein zu wecken, dass die Sicherheit dieser Systeme in der persönlichen Verantwortung jedes Einzelnen liegt. Unter diesen Voraussetzungen haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Swiss Cyber Security Days als führende nationale Cyber Security-Kompetenz zu etablieren und über eine umfassende Plattform die Akteure aus Wirtschaft, Politik, Armee, Verwaltung, Forschung und Ausbildung für eine technische und gesellschaftliche Standortbestimmung zusammenzubringen. Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass die Swiss Cyber Security Days die wichtigste Veranstaltung und Plattform der Schweiz in diesem Bereich sind und dass sie einen wichtigen Beitrag zu einer sichereren Schweiz und einer sichereren Welt leisten.

 

Wie ist Ihr Fazit der Veranstaltung? Wurden Ihre Erwartungen erfüllt?

Unsere Erwartungen und Ziele wurden mit 2600 Besucherinnen und Besuchern, 120 Ausstellern und über 50 Medienschaffenden mehr als erfüllt. Wir konnten im Konferenzteil auf höchstem Niveau wertvolle Diskussionen über gesellschaftlich relevante Themen im Bereich der Cyber Security führen und den Cyber Security-Unternehmen eine innovative Ausstellungs- und Präsentationsplattform bieten. Am ersten Tag haben mit dem Mister Cyber und dem Chef der Armee die offiziellen Institutionen zur Cyber-Lage der Nation informiert. Weiter wurde über die zukunftsgerichtete Vision von Smartrail 4.0 und Erfahrungsberichte von angegriffenen Organisationen, wie gehackten Spitälern oder auch der Luxusmarke IWC, sowie über das von Dreamlab aufgezeigte Angriffspotential in der Schweiz diskutiert. Am zweiten Tag standen globalere Themen im Fokus, wie Cyber-Kriege, Cyber-Kriminalität und andere internationale Bedrohungen. Dafür arbeiteten wir mit dem Geneva Centre for Security Policy, der interkantonalen Cybercrime Organisation NEDIK und – darauf sind wir ganz besonders stolz – mit dem Center for Cybersecurity des World Economic Forums zusammen. An beiden Tagen präsentierten auf den Tech-Tracks internationale Grössen aus der Cybersecurity-Forschung ihre Lösungsansätze.

Was haben Sie 2020 gegenüber dem Vorjahr geändert und was wollen sie 2021 eventuell anders machen?

Wir haben ein innovatives Ausstellungskonzept entwickelt mit dem Ziel, Cyber Security erlebbar zu machen. Unser Presenting Partner SIX hat eine solche Erlebniswelt realisiert und auch das VBS, die Armee, Armasuisse und NEDIK (Netzwerk für die Ermittlungsunterstützung in der digitalen Kriminalität) haben den Bereich Cyber Defence eindrücklich präsentiert. Weiter konnten wir dank der Zusammenarbeit mit den Universitäten und Fachhochschulen für Studenten ein breites nationales Ausbildungsangebot aufzeigen und in Zusammenarbeit mit Innosuisse in einem Innovationspavillon Präsenz für Cyber Start-ups ermöglichen. Rund 40 PartnerUnternehmen haben auf zwei Bühnen ihre Best Practice Lösungen vorgestellt. Dabei haben wir vor allem die KMU angesprochen. Wir werden auch 2021 alles daran setzen, Cyber verständlich zu machen und mit informierten und faktenbasierten Entscheiden zu einer sichereren Welt beitragen.

Ist die Schweiz dank SCSD nun besser geschützt gegen Cyberangriffe?

Na ja, wir haben zumindest mit unseren beiden Ausgaben viel dazu beigetragen, dass man über Cyber Security spricht und das vielfach abstrakte Thema konkreter diskutiert wird. Wir wollen mit aller Kraft einen Beitrag leisten, dass die Schweiz besser geschützt ist und bleibt.

InsightDigital Finance & Cyber Security

Autoren

Michaela Reimann
Ehemalige Leiterin Public & Media Relations