UK und Schweiz: mehr Zusammenarbeit bei Finanzdienstleistungen
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Die Wirtschaftsdachverbände economiesuisse und TheCityUK haben im Namen von über 30 Branchenverbänden und Organisationen aus Grossbritannien und der Schweiz ein gemeinsames Positionspapier mit konkreten Anforderungen an ein bilaterales Finanzdienstleistungsabkommen zwischen den beiden Ländern veröffentlicht. Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) hat für den Bankensektor an vorderster Front an diesem Papier mitgewirkt und begleitet die Initiative weiterhin aktiv. Ein solches Abkommen erlaubt der Schweiz und UK mit ihren bedeutenden Finanzplätzen substantielle Fortschritte bei der gegenseitigen Liberalisierung des Marktzugangs. Speziell für die Banken ist dies sehr wichtig.
Handelsbeziehungen von Schweizer- und UK-Finanzdienstleistern vertiefen
Der per 31.1.2020 formell erfolgte Austritt Grossbritanniens aus der EU bietet für die Schweiz und UK – zwei der drei weltweit grössten Exporteure von Finanzdienstleistungen – die Chance zu einer substanziellen Vertiefung der bilateralen Beziehungen im Finanzdienstleistungsbereich. Ein solcher Schritt ist nicht zuletzt mit Blick auf die grossen volkswirtschaftlichen Herausforderungen im Kontext von COVID-19 ein wichtiges Signal und kann die wirtschaftliche Erholung unterstützen.
Die Schweiz und Grossbritannien pflegen seit jeher enge Kontakte und teilen die Überzeugung, dass offene Märkte in gegenseitigem Interesse sind. Diesen Geist atmet auch das gemeinsame Positionspapier. Es formuliert konkrete Forderungen für ein bilaterales Finanzdienstleistungsabkommen neuester Generation und ist breit abgestützt: Unter der Federführung der beiden nationalen Wirtschaftsverbändeverbände economiesuisse und TheCityUK tragen rund 30 Branchenverbände und Einzelunternehmen beider Länder die Anliegen und Ideen mit.
Ausbau des Marktzuganges ist für Banken zentral
Ein wichtiger Teil des Positionspapiers bezieht sich auf die Bank und Wertpapierdienstleistungen. Für die Schweizer Bankenbranche ist es sehr wichtig, dass mit der vom Bundesrat erfolgreich durchgesetzten «mind the gap» Strategie nicht nur der Status Quo gesichert wird, sondern dass darüber hinaus der gegenseitige Marktzugang weiter ausgebaut wird.
Die Branchenverbände betonen, dass die verstärkte Zusammenarbeit der beiden Finanzplätze nach dem Grundsatz der «mutual recognition» erfolgen soll. Das heisst, die Öffnung der Märkte setzt die gegenseitige Anerkennung der einschlägigen Finanzmarktregulierungen und der entsprechenden Aufsichtsrahmen voraus.
Bilaterales Finanzdienstleistungsabkommen Schweiz – UK bald unterzeichnen
Es geht nun darum, zügig einen gemeinsamen politischen Willen zum Ausdruck zu bringen. Im Rahmen eines «Memorandum of Understanding» und einer entsprechenden «Roadmap» soll die Initiative nun in Taten umgesetzt werden. Dies sollte möglichst vor dem Ende der zwischen Grossbritannien und der EU vereinbarten Übergangsfrist erfolgen.
Die SBVg wird die Schweizer Behörden bei den entsprechenden Arbeiten, zusammen mit ihren Mitgliedbanken, mit economiesuisse und anderen Verbänden weiterhin aktiv unterstützen. Die Weiterführung der bisher stets sehr konstruktiven und produktiven Zusammenarbeit mit den britischen Partnerverbänden und Ansprechpartnern wird dabei ebenfalls eine essentielle Rolle spielen.