Medienmitteilungen
06.04.2017

Gute Noten für Schweizer Banken

Basel06. April 2017  Das Vertrauen der Schweizerinnen und Schweizer in ihre Hausbank ist erneut gewachsen und befindet sich auf einem historischen Höchststand. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg). Die Banken gelten als besonders solide und zuverlässig; das Bankpersonal wird als kompetent eingeschätzt. Die Fortschritte des Finanzplatzes werden anerkannt: Fast die Hälfte der Befragten glaubt, dass die Banken international einen guten und professionellen Ruf geniessen. Für die Schweizer Bevölkerung werden die Banken zu den Gewinnern der Digitalisierung gehören. Datenschutz und ein starker Schutz der Privatsphäre sind den Befragten wichtig. Auch anerkennt die Schweizer Bevölkerung die Bedeutung der Banken für den Schweizer Wirtschaftsstandort, macht sich aber teils Sorgen um die internationale Wettbewerbsfähigkeit ihrer Banken.

Meinungsumfrage 2017: Zufriedenheit und Vertrauen in Banken höher als vor Finanzkrise

  • Historisch hohes Vertrauen in die eigene Hausbank
  • Banken werden als Gewinner der Digitalisierung gesehen
  • Befragte wünschen sich starken Schutz der Privatsphäre und hohes Mass an Datenschutz
  • Finanzplatz wird hohe Bedeutung für Schweizer Wirtschaft zugeschrieben
  • Mehrheit findet: Banken müssen international wettbewerbsfähig bleiben

Im Auftrag der SBVg hat das Meinungsforschungsinstitut M.I.S. Trend im Januar 2017 1‘000 Schweizerinnen und Schweizer über ihre Einstellung zur Bankbranche und die allgemeine Bedeutung der Banken für die Schweizer Wirtschaft befragt. 95 Prozent der befragten Personen halten ihre Bank für vertrauenswürdig, ein Wert, der sogar noch höher ist als vor der Finanzkrise. Die Schweizerinnen und Schweizer stellen den Banken besonders bei der Solidität und der Zuverlässigkeit und dem kompetenten Bankpersonal gute Noten aus.

Ganz allgemein stellen 85 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer ihrer Bank erneut gute bis sehr gute Noten aus und nur ein minimer Prozentsatz von 2 Prozent ist unzufrieden mit der eigenen Hausbank. Ein positives Ergebnis erzielt wie schon bei der letzten Befragung das Image der Banken allgemein. Demnach hat jede zweite befragte Person (49%) eine sehr positive oder positive Einstellung zu den Schweizer Banken, ein Wert der sich seit 2015 nur marginal verändert hat. Ausserdem attestieren 41 Prozent dem Schweizer Finanzplatz klar einen guten, professionellen Ruf auf internationaler Ebene, 10 Prozent mehr als bei der letzten Befragung.

Digitalisierung: Chancen, aber auch Risiken

Zum ersten Mal wurde in dieser Erhebung die Aussage geprüft, ob die Schweizer Banken im technologischen Bereich innovativ und auf die Herausforderung der Digitalisierung gut vorbereitet sind. Eine Mehrheit von 65 Prozent ist der Meinung, dass die Banken zu den Gewinnern der Digitalisierung gehören werden. Damit sehen die Schweizerinnen und Schweizer die Banken auf gutem Weg, um diese Herausforderungen zu meistern. Damit dies so bleibt, sprechen sich 58 Prozent für die Verbesserung der Aus- und Weiterbildung in mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern aus. Die Bevölkerung erkennt aber auch Risiken der Digitalisierung. So betrachten 86 Prozent die Risiken durch kriminelle Informatikattacken als eher oder sehr gross. 39 Prozent befürchten den Verlust von Bankarbeitsplätzen durch die Automatisierung. Grundsätzlich sehen die Schweizerinnen und Schweizer die Zukunft der Banken aber sehr optimistisch.

Schutz der Privatsphäre stark verankert

Eine grosse Mehrheit der Bevölkerung (87%) will, dass ihre finanzielle Privatsphäre gegenüber Dritten geschützt ist. 71 Prozent gehen aber davon aus, dass der Schutz der persönlichen Finanzdaten in Zukunft geschwächt wird, wobei für drei Viertel der Befragten deren Schutz eher oder sehr wichtig ist.

Im Rahmen der Umfrage wurde zum zweiten Mal erhoben, welche Wirkung die Bevölkerung dem Bankkundengeheimnis beimisst. Für 35 Prozent ist es in erster Linie ein Mittel zum Schutz der finanziellen Privatsphäre gegenüber Privaten und Unternehmen. Trotz des automatischen Informationsaustauschs mit dem Ausland, der ab 2018 eingeführt wird, glaubt immer noch ein Viertel der Befragten (24%), dass es Steuerhinterzieher aus dem Ausland schützt. Bei der Frage um die Zukunft des Bankkundengeheimnisses in der Schweiz sind die Meinungen geteilt: Die aktuell gültige Regelung findet mit 39 Prozent knapp die grösste Unterstützung, mehr als ein Drittel (35%) spricht sich für den automatischen Informationsaustausch im Inland aus und ein Fünftel ist der Ansicht, dass jeder Schweizer Bankkunde selber entscheiden kann, ob seine Bank seine Kontoangaben an die Steuerbehörde liefern soll oder nicht.

Beitrag der Banken an Schweizer Gesamtwirtschaft wird als bedeutend angesehen

Mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung (52%) anerkennt den Beitrag der Banken an die Gesamtwirtschaft. Besonders im Tessin (70%) und in der Romandie (58%) wird die Bedeutung der Banken als Wirtschaftszweig stark wahrgenommen, in der Deutschschweiz sind die Umfragewerte hingegen leicht schwächer (49%). Insbesondere sticht das Gewicht der Branche für den Arbeitsmarkt ins Auge. Für 47 Prozent der gesamtschweizerisch Befragten steht ausser Zweifel, dass die Arbeitsplätze im Bankensektor wichtig sind (+ 3%).

Internationale Wettbewerbsfähigkeit der Banken wichtig

94 Prozent der Befragten halten es für eher oder sehr wichtig, dass die Banken international wettbewerbsfähig sind. Gleichzeitig ist die Hälfte der befragten Personen der Meinung, dass Schweizer Banken und der Finanzplatz wettbewerbsfähiger sind als beispielsweise Mitbewerber aus Grossbritannien, Singapur oder Luxemburg. Wettbewerbsvorteile des Schweizer Finanzplatzes sind für die Befragten die wirtschaftliche und politische Stabilität und die Ausbildung im Bankbereich.

Doch für die Zukunft sind die Schweizerinnen und Schweizer etwas weniger optimistisch: Knapp ein Viertel (23%) geht davon aus, dass sich die Situation in den nächsten fünf Jahren verschlechtern wird, 53 Prozent nehmen an, dass die Wettbewerbsfähigkeit gleich bleibt (- 6%).

Gesamtbeurteilung positiv

Die überwiegend positiven Werte bezüglich Vertrauen und Ansehen, die Anerkennung der wirtschaftlichen Rolle der Banken und die Bedeutung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit zeigen, dass die Banken Rückhalt in der Schweizer Bevölkerung geniessen. Claude-Alain Margelisch, CEO der SBVg, betont: „Die Umfrageresultate zeigen, dass das Vertrauen in die Hausbank sehr gross ist. Das ist erfreulich. Damit dies so bleibt, setzen wir uns weiterhin für optimale nationale und internationale Rahmenbedingungen ein.“

Methodologie und Stichprobe

Seit 1995 führt die SBVg regelmässig eine repräsentative Meinungsumfrage durch. Die Stichprobe umfasst 1‘000 Schweizer Bürgerinnen und Bürger (500 aus der Deutschschweiz, 300 aus der Westschweiz, 200 aus dem Tessin, gewichtet nach dem demographischen Anteil jeder Sprachregion) ab 18 Jahren (ohne Altersobergrenze). Der Stichprobenfehler liegt bei maximal +/- 3,1 Prozent. Die Stichprobe hat sich gegenüber den Vorjahren nicht bedeutend verändert und der Fragebogen wurde nur marginal angepasst. Die Konstanz der Umfragemethode erlaubt damit zuverlässige Langzeitvergleiche. Die Umfrage wurde vom 3. bis zum 24. Januar 2017 durch das unabhängige Institut M.I.S. Trend SA, Lausanne/Bern durchgeführt.
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