Banken haben das Pandemiejahr gut gemeistert
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Die Schweiz hat die COVID-19-Pandemie aus wirtschaftlicher Sicht bislang gut bewältigt. Dies gilt auch für die 243 Banken, die Ende 2020 in der Schweiz tätig waren: Ihre Geschäftslage präsentiert sich solide. Der aggregierte Geschäftserfolg stieg um 5,8 Prozent auf CHF 69,9 Mrd. Wesentlich trug dazu der gegenüber Vorjahr um 46,7 Prozent höhere Erfolg aus dem Handelsgeschäft bei, der auf die höhere Volatilität der Märkte im Jahr 2020 und die damit einhergehende höhere Handelsaktivität der Kunden zurückzuführen ist. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft nahm im Niedrigzinsumfeld um 0,9 Prozent ab, der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte um rund 3 Prozent ausgebaut werden.
Hypothekarforderungen als grösster Aktivposten
Die Bilanzsumme aller Banken übertraf per Ende 2020 mit CHF 3'467,3 Mrd. das Vorjahresende um 4,5 Prozent. Den grössten Aktivposten stellen mit CHF 1'098,0 Mrd. die Hypothekarforderungen dar (Anteil von 31,7 Prozent). Wie schon in den vergangenen zehn Jahren bauten die Banken die Hypothekarforderungen 2020 weiter aus (+3,1 Prozent). Die Schweizerische Nationalbank erhöhte den Freibetrag der vom Negativzins befreiten Girokontoguthaben, um die Rolle der Banken als Kreditgeber zu stärken. Gleichzeitig stiegen die flüssigen Mittel auf den Bankbilanzen stark an (+26,1 Prozent).
Niedrige Zinsen und hohe Sparquoten lassen Sichteinlagen markant steigen
Die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen nahmen 2020 um weitere 8,7 Prozent zu und dominieren mit einem Anteil von 56,9 Prozent die Passivseite der Bankbilanzen. Hinter dieser Gesamtzunahme der Kundeneinlagen steht eine deutliche Verschiebung: Während die Sichteinlagen aufgrund einer aussergewöhnlich hohen Sparquote, Umschichtungen und statistischen Effekten um fast 30 Prozent stiegen, sanken die Termineinlagen aufgrund der niedrigen Zinsen um rund 16 Prozent.
COVID-19-Pandemie: Banken als verlässliche Partnerinnen der Schweizer KMUs
Verwaltete Vermögen auf Vorjahresniveau
Die verwalteten Vermögen bewegten sich per Ende 2020 insgesamt mit CHF 7'878,7 Mrd. auf Vorjahresniveau. Während die verwalteten Vermögen von Inlandkunden um CHF 93,2 Mrd. zulegten, nahmen die verwalteten Vermögen ausländisch domizilierter Kunden um CHF 108,0 Mrd. ab. Die Schweiz ist mit einem Marktanteil von 24 Prozent Weltmarktführerin in der grenzüberschreitenden Vermögensverwaltung.
Zunehmende Beschäftigtenzahl während der Pandemie
Die Anzahl der Beschäftigten bei den Banken ist 2020 erstmals seit zehn Jahren leicht gestiegen (+414 Vollzeitäquivalente). Auch in der ersten Jahreshälfte 2021 erhöhte sich gemäss einer Umfrage der SBVg der Personalbestand bei den Banken nochmals um rund ein Prozent, wobei der Zuwachs im Ausland (+1,8 Prozent) stärker ausfiel als im Inland (+0,2 Prozent). Es ist jedoch nicht unbedingt davon auszugehen, dass dies eine Trendwende bei der Beschäftigung im Bankensektor bedeutet.
Wirtschaftliche Erholung im ersten Halbjahr 2021
Die wirtschaftliche Erholung von der COVID-19-Pandemie, die anhaltend expansive Geldpolitik und die positive Entwicklung der Aktienmärkte prägten das erste Halbjahr 2021: Die verwalteten Vermögen der Banken nahmen in den ersten Monaten um 6,9 Prozent zu. Die Bilanzsumme stieg in den ersten fünf Monaten 2021 um 3,0 Prozent an, wobei bei den Aktiven vor allem die Forderungen aus Wertpapierfinanzierungsgeschäften sowie die Forderungen gegenüber Banken zulegten. Die Hypothekarforderungen scheinen 2021 im gleichen Ausmass zuzunehmen wie im Vorjahr. Auf der Passivseite wuchsen die Sichteinlagen der Kunden weiter, ebenso stiegen die Verpflichtungen gegenüber Banken. Gemäss Umfrage der SBVg erhöhte sich wie erwähnt der Personalbestand um rund ein Prozent. Ob die positive Geschäftsentwicklung der Banken im zweiten Halbjahr 2021 anhält, ist stark vom weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie abhängig.
Über das Bankenbarometer
Das jährlich erscheinende Bankenbarometer der SBVg fasst die wichtigsten Kennzahlen und Entwicklungen des Bankenplatzes Schweiz zusammen. Es stützt sich auf Zahlen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sowie auf Erkenntnisse aus Umfragen unter den Mitgliedinstituten. Neu wurde die Studie als interaktive, leserfreundliche Webpublikation aufbereitet. Sie wird heute um 9.30 Uhr von Martin Hess, Leiter Wirtschafts- und Geldpolitik, und Thomas Rühl, Leiter Research, virtuell den Medien vorgestellt. Sämtliche Unterlagen sowie weitere Fakten und Zahlen finden Sie auf unserer Homepage.